Krisenfitness von Frauen und Männern

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Die aktuelle Gesundheitskrise ließ mich auf die Idee verfallen, die „Krisenfitness“ beider Geschlechter zu untersuchen. Zur Erinnerung: die Werte-Studie wird quantitativ durchgeführt, indem die TeilnehmerInnen auf einer Skala von 1 bis 10 angeben, welche Werte, Haltungen und Lebenseinstellungen für sie (un-)wichtig sind. Ich habe Werte analysiert, die darüber Aufschluss geben, ob eine Testperson aufgrund ihrer Anlagen und Neigungen "krisenfit" ist, d.h. mental gesund durch eine Krise kommen kann. Was kommt nun dabei raus?

Grundsätzlich ist die Krisenfitness beider Geschlechter gleich stark ausgeprägt.

Eine Detailanalyse zeigt jedoch, dass die Gründe bzw. Komponenten für diese relativ starke Ausprägung durchaus unterschiedlich sind.

Frauen vertrauen auch in schwierigen Situationen eher auf ihr „Bauchgefühl“:     Werte wie z.B. Achtsamkeit und Intuition sind ihnen wesentlich wichtiger als Männern.  Auch sind Frauen die Werte Freundschaft, Humor und Solidarität wesentlich wichtiger. Es ist also davon auszugehen, dass sie über ein ausgeprägteres Sozialverhalten verfügen als Männer und eine Krise eher mit Sozialkompetenz meistern. Werte, die auf eine positive Lebenseinstellung schließen lassen (Ausgeglichenheit, Fröhlichkeit, Humor, Leichtigkeit, Optimismus), sind bei Frauen ebenso ausgeprägter als bei Männern. Frauen kommen mit diesen Haltungen und Einstellungen besser durch´s Leben und können damit Krisen tendenziell besser überstehen.

Männer hingegen verfügen über ein anderes Werte-Set, das ihnen in der Krise hilft. Bei Männern sind „Aktivitätswerte“ wesentlich stärker ausgeprägt. Dies bedeutet, dass Agilität, Flexibilität, Entscheidungsfreude, Handlungsbereitschaft und Tatkraft für Männer eine höhere Wertigkeit als für Frauen besitzen. Sie neigen eher als Frauen dazu, den „Stier bei den Hörnern zu packen“ und Veränderungen anzugehen. Auch können Männer in einer Krise eher mit Innovationskraft und Kreativität punkten als Frauen.

Widerstandsfähigkeit, Selbstdisziplin und Standfestigkeit sind für Männer wesentlich wichtigere Lebenseinstellungen als für Frauen. Sie versuchen, Krisen mit einer „steifen Oberlippe“ zu meistern, bzw. dadurch, dass sie Haltung bewahren. In einer übersteigerten Ausprägung sind diese Eigenschaften jedoch kontraproduktiv und schwächen die Krisenfitness.

Was meint ihr dazu? Schreibt mir gerne eure Ansichten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

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