145 Werte: #9 Andersartigkeit

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Willi ist anders, und er weiß es. Da war schon immer das Gefühl, nicht zum Mainstream zu gehören. Im Lauf der Zeit hat sich diese vage Vermutung immer mehr von einer Baucheingebung zu einer Sicherheit entwickelt. Wenn Willi mit seinen nunmehr 49 Jahren auf sein Leben zurückblickt, fragt er sich oft, wie sich seine Andersartigkeit entwickelt hat. Hand auf´s Herz – sein Vorname war bereits in früher Kindheit ein Garant dafür, aus der Menge herauszustechen. Damals im Kindergarten hob er sich von den Renès und Marios genauso ab wie heute von den Kevins und Marvins. Aber nicht nur der Name gab Anlass zu Hänseleien. Er war außergewöhnlich wissbegierig und analytisch begabt. Emotionen waren ihm nicht zugänglich, ebenso wenig konnte er mit Konventionen und Gewohnheiten etwas anfangen. Sie waren für ihn lediglich Anlass, nach dem „Warum?“ und danach nach dem „Warum nicht anders?“ zu fragen. Dass er damit seine Mitmenschen zur Verzweiflung trieb und sich viele Türen für immer schlossen, verstand er nicht. Vielmehr versuchte er noch krampfhafter, Mitstreiter für seine Gedankenspiele zu gewinnen. Irgendwer musste sich doch für ihn und seine Ideen interessieren. Erst sein später beruflicher Durchbruch in der IT-Branche im Bereich Gamification ließ ihn einsehen, dass ein großes soziales Netzwerk und „normale“ Freundschaften nicht mit seinem Wesen vereinbar sind. Vielmehr ist Andersartigkeit ein wertvoller Schatz, den er mit Einsamkeit bezahlt. Und das ist okay für ihn. Wie gehst Du mit Andersartigen um?

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