Warum traditionell-hierarchische Strukturen verschwinden müssen

„Was zum Kuckuck will der eigentlich von mir?“, schien sich die Führungskraft in meinem Seminar zu fragen. Unwillig hob er eine Augenbraue, verschränkte die Arme zu einer herausfordernden Defensivhaltung und ließ sich dann herab, meine Frage zu beantworten. Ja, wo kommen wir denn da hin, wenn ein Trainer einer Führungskraft Fragen stellt? Der wird schließlich dafür bezahlt, dass er selbst quatscht, Input bringt, berieselt. „Die Fragen stelle ICH“, ist noch immer eine vorherrschende Haltung vieler Chefs. Das Vorrecht, Fragen zu stellen und Antworten einzufordern, wurde schließlich jahrelang in der eigenen Organisation „erdient“ - antworten sollen jetzt gefälligst die Untergebenen.

Wirklich jetzt? Da scheinen wohl einige den Anbruch der neuen Zeit verschlafen zu haben.

Moderne Führungskräfte:

> wollen antworten, denn „Verantwortung“ kommt von „Antwort geben“. Wer etwas verantwortet, muss Rechenschaft ablegen. Wer das nicht einsieht, ist vielleicht für eine Position in der österreichischen Spitzenpolitik qualifiziert, aber nicht für einen Top Job in der Privatwirtschaft.

> lieben Fragen, denn sie bergen die Chance auf einen Reflexionsprozess, der uns weiterbringt. Selbst wenn wir die Antwort schon kennen, ist eine Frage die Chance, diesen Gedächtnisinhalt nochmal zu denken und zu verankern.

> erkennen, dass in unsicheren Zeiten authentische Antworten statt floskelhaftem Schwadronieren gefragt sind. Und dass sie ihrer eigenen Karriere damit einen Gefallen tun – denn wer nicht authentisch und gerne kommuniziert, wird rasch ausgetauscht.

Wie kommen wir nun von „Die Fragen stelle ICH“ zu „Antworten gebe ich gerne“?

Indem wir traditionell-hierarchische Strukturen rasch dekonstruieren:

> mehr Vielfalt,

> weniger Seniorität

> kurze Entscheidungswege,

> Delegation von Kompetenzen von oben nach unten,

> flache und durchlässige Hierarchien

> Kommunikationstraining für Führungskräfte (idealerweise durch mich ;) ).

Und welche Rezepte fallen euch dazu ein?

 

Wenn ihr mehr über Verantwortung und andere Kernwerte der Unternehmensführung wissen wollt, dann holt euch doch mein Buch "Werte checken Sinn entdecken - Geschichten aus dem Arbeitsleben". Auch meine Studie "Werte in der Arbeitswelt 2020 - was Arbeitnehmer und Arbeitgeber verbindet" könnte euch interessieren.

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