145 Werte: #26 Direktheit

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Das Unternehmen, in dem Franz arbeitet, durchläuft gerade einen Change-Prozess. Als Franz´ Bereichsleiter neulich in einem Projektmeeting davon spricht, dass „Ehrlichkeit eine Grundvoraussetzung für Vertrauen ist“ und er sich „mehr Ehrlichkeit im Umgang miteinander“ wünscht, sieht Franz das als Aufforderung zur unverblümten, freimütigen und jederzeitigen Meinungsäußerung. Er verspricht sich, die geforderte Ehrlichkeit zu leben und nennt die Dinge beim Namen. Er rügt die Kolleginnen, die immer ihre Kaffeetassen auf seinem Schreibtisch abstellen. Er spricht die Verschlossenheit eines Kollegen an, für den Teamwork ein Fremdwort ist. Und er fordert einen kooperativeren Führungsstil seines Vorgesetzten. Er fühlt sich wohl dabei, Geradlinigkeit ist eben sein Ding. Erst als ihm eine Kollegin nach einem Meeting genervt zuzischelt: „Hör endlich auf, allen mit dem Arsch ins Gesicht zu fahren“, beginnt er sich zu hinterfragen. Wenn man Diplomatie und Direktheit auf einer Skala aufträgt, würden ihm seine Kollegen bei Ersterem wohl eine Null und bei Letzterem eine Zehn geben. Keine guten Aussichten auf den beliebtesten Mitarbeiter des Monats also. Was Franz auch wurst ist – schließlich geht es ihm darum, seine Anliegen zu vertreten und seine Meinung zu äußern. Jeder soll wissen, wie er bei ihm dran ist. Wieviel Direktheit verträgt seine Umwelt? Wie wird Franz wohl mit dem sozialen Gegenwind umgehen, der ihm entgegenweht?

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