Hans hat von seinem Vorgesetzten endlich die Leitung eines Projekts übertragen bekommen, das ihm schon lange am Herzen liegt. Jahrelang nervte er seine ehemalige Geschäftsführung damit, dass die Supply Chain neu zu strukturieren sei. Er fand kein Gehör, da der alte Chef nur eine ausgeprägte Vertriebsaffinität hatte. Der Neue hingegen hat einen ganzheitlichen Ansatz und sieht alle Unternehmensbereiche als gleich wichtig an. Es hilft natürlich, dass er vor Jahren selbst Supply Chain Manager war und sich daher sofort für Hans´ Ideen erwärmen kann. Nachdem Hans das „Go“ für sein Projekt erhält, ballt er die Faust zu einer „Chaka“-Geste und geht sofort ans Werk. Er fühlt sich befreit, sein neuer Auftrag beseelt ihn regelrecht und erfüllt ihn mit Leidenschaft. Nun ist ihm klar, was es bedeutet, für eine Sache „zu brennen“. Das ist mehr als Fleiß, der ihm ohnehin in die Wiege gelegt wurde. Es ist – Eifer. Er entwickelt als Projektleiter einen regelrechten „Zug zum Ziel“, der für seine Mitarbeiter ansteckend wirkt und seinem Projekt zum Durchbruch verhilft. In Projektmeetings mit seinem Vorgesetzten trägt er seine Berichte mit glühendem Gesicht vor und überschlägt sich förmlich. Verständnisvoll lächelnd muss sein Chef ihn mehrmals einbremsen. Sogar zu Hause kann er über nichts anderes als sein Projekt reden. Seine Frau, eine Religionslehrerin, vergleicht ihn gar mit einem „eifernden Zeloten aus dem Neuen Testament“. Als er dann auch noch von seinen Freunden die Rückmeldung bekommt, dass „mit ihm seit Monaten nichts mehr anzufangen sei“, gelobt er Besserung und schraubt seine Anstrengungen um eine Stufe zurück. Damit sich der Eifer nicht zur „Eifer-Sucht“ entwickelt, denn das soll ja auf Dauer nicht so gesund sein …
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