145 Werte: #60 Großzügigkeit in Unternehmen leben

Otto ist einer der Unternehmer, der an meiner Umfrage zum Thema „Erwartungshaltungen der Wirtschaft an BerufseinsteigerInnen“ teilgenommen hat. Respekt, Otto: nicht nur dafür, dass du aus einem kleinen Familienbetrieb ein international tätiges Unternehmen gemacht hast, sondern auch für dein soziales Engagement.

Als ich Otto fragte, was ihn als Unternehmer erfolgreich macht, erhielt ich zur Antwort: „Mein Fokus liegt zuerst auf Kunden und Mitarbeitern, und nicht auf Gewinn in absoluten Zahlen.“ Eine Antwort, die seine Banker wohl nicht gerne hören. Ich aber spitzte die Ohren und fragte nach, was genau er damit meint. Im weiteren Verlauf unseres Gesprächs wurde klar, das Otto ein wertegetriebener Mensch ist und sein Unternehmen auch nach seinen Werten ausrichtet. „Ich möchte andere an meinem Erfolg teilhaben lassen“, meinte Otto und verwies auf seine karitative Tätigkeit. „Dankbarkeit und Loyalität“ seien ihm wichtig, und er fördere diese Werte auch in seinem Unternehmen. „Wir müssen Dankbarkeit empfinden für das, was uns jeden Tag zu Teil wird, was wir in unserem Land als selbstverständlich erachten, aber in anderen Ländern als Geschenk des Himmels gesehen wird. Ich bin meinen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten dafür dankbar, dass sie unser Unternehmen unterstützen und auch in schlechten Zeiten zu uns halten – in den Jahren 2013 bis 2015 keine Selbstverständlichkeit“, meinte Otto mit Verweis auf die letzte Rezession. Dankbarkeit, Loyalität und sein unternehmerischer Erfolg seien auch die Faktoren, die in ihm Großzügigkeit entstehen ließen.

Woran andere seine Großzügigkeit erkennen könnten, fragte ich. Dieses Wesensmerkmal erkenne man unter anderem an der Fehlerkultur im Unternehmen, meinte er. „Fehler müssen passieren dürfen. Fehler bedeuten nicht, dass wir versagt haben, sondern dass wir uns verbessern können. Sie zeigen Entwicklungspotential auf. Es müssen und sollen daher viele Fehler gemacht werden.“ Wichtig sei im Zusammenhang mit Fehlern, die Ursache zu ergründen, anstatt die Verschuldensfrage zu stellen. Schuldzuweisungen führten lediglich zur Vertuschung von Fehlern. Er brauche daher Menschen in seinem Unternehmen, die „andere mit ihren Meinungen, Ideen und Arbeitsweisen gelten lassen können“. Großzügigkeit bedeute aber auch, nicht nur Menschen mit Kompetenzen, sondern auch mit Kompetenzdefiziten adäquat einzusetzen. „Vielfalt muss zugelassen werden“, sagt Otto. „Großzügigkeit heißt vor allem, sich diese Eigenschaft auch zu erhalten, wenn´s einem nicht so gut geht. Solidarität üben in Zeiten der eigenen Not - das ist wohl die größte Herausforderung.“

Und welche Beispiele für Großzügigkeit in der Arbeitswelt fallen euch ein?  

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