Kuscheln in der Arbeitswelt

Der 62-te meiner 145 Werte ist die Harmonie. Wusstet ihr, dass 30% aller ArbeitnehmerInnen extrem harmoniebedürftig sind? Diese Menschen hätten „eine hohe Sozial- und Familienorientierung, eine geringe Aufstiegs- und Statusorientierung und ein erhöhtes Bedürfnis nach Gelassenheit“ – so die Untersuchung einer deutschen Beratergruppe. Damit sind die „Harmonisierer“ die prozentual weitaus größte Gruppe: 12% etwa entfallen auf die „Offenen“ (die Neugierigen und Toleranten), 11% auf die „Disziplinierten“ (die Pflicht- und Hierarchiebewussten), 9% auf die „Hochleistungssportler“ (die Ehrgeizigen und Statusorientierten) und 6% auf die „Abenteurer“. Diese Zahlen decken sich grob mit meinen Umfrageergebnissen, die allerdings je nach Testgruppe den Anteil der Harmoniebedürftigen an der Arbeitnehmerschaft höher als 50% sehen.  

Ich hör´ schon die Manager aufschreien: „Was? So viele „Kuschler“ haben wir? Kein Wunder, dass nichts weitergeht.“ Ist das wirklich so schlecht? Nicht im Normalbetrieb eines Unternehmens, wo diese Menschen mit ihren sozio-kommunikativen Kompetenzen als wichtige Systemerhalter fungieren (wobei „Normalbetrieb“ die andauernden Veränderungen der VUCA-Welt bereits beinhaltet). Sie sind wesentliche Treiber der Kulturgestaltung, denen keineswegs mangelnder Veränderungswille zugesprochen werden darf. Sie haben lediglich ein stärkeres Bedürfnis als andere Wertetypen, in Veränderungsprozessen emotional angesprochen und abgeholt zu werden. „Kuschler“ werden erst dann zum Hemmschuh in der Unternehmensentwicklung, wenn´s krass disruptiv zugeht, also mehrere der folgenden Krisenfaktoren zusammenwirken:

Insolvenzgefährdung

+ 180°-Drehung des Geschäftsmodells

+ Erneuerung der Produkt- und Dienstleistungspalette

+ Liquidierung traditioneller Geschäftsfelder

+ Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen.

Dann müssen die Harmonisierer dem Trennungsmanagement zugeführt und der Anteil an Performern, Disziplinierten und Abenteurern gesteigert werden.

Abgesehen davon ist die obengenannte Statistik natürlich sehr plakativ, weil wir alle unterschiedliche Wertetypen in uns vereinen. Eine detailliertere Werteanalyse eurer MitarbeiterInnen ist hilfreich. Im #Werte-Assistenten auf www.klareansagen.com/tools erfährst du mehr über #Werte, #Kompetenzen und #Unternehmenskultur - mach´ den Test!

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