Innovation-Krise-Unternehmensführung

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Heute schauen wir uns den Wert „Innovation“ an. Was bedeutet „Innovation“? Wie unterscheidet er sich von „Kreativität“? Und was lässt Innovation entstehen?

Stefan hat sich nach einigen Jahren in einem Großunternehmen selbständig gemacht. Gemeinsam mit einigen Freunden aus der IT-Szene hat er ein Start-Up für künstliche Intelligenz gegründet. Die Jungs sind gut unterwegs: sie erhalten großzügige Förderungen, und haben bald erste Erfolge. Sie stricken prozessoptimierende KI-Tools für eine Vielzahl von Anwendungen, von Supply-Chain Management bis Recruiting. Sie haben ein gutes Timing für ihren Markteintritt gewählt, denn KI ist das Buzzword – alle Unternehmen wollen es umsetzen. Hinzu kommt, dass das Thema in der Öffentlichkeit wahrgenommen und kritisch diskutiert wird. Für die Fortschrittsgläubigen ist KI die Verheißung einer besseren Zukunft, für die Traditionalisten bedeutet KI die Aufgabe menschlicher Souveränität. Die Rückmeldungen ihrer Kunden sind vielversprechend: Fehlerquoten konnten gesenkt, die Effizienz gesteigert, der Ressourceneinsatz optimiert werden.

„Innovation ist fortschrittsorientierte, zielgerichtete, nutzenorientierte Kreativität“, meint Stefan, der sich mit dieser Definition gerne von anderen Kreativberufen abgrenzt. „Designer oder Künstler mögen Neues schaffen, aber: Cui bono? Wir schaffen wirtschaftlichen Mehrwert durch Neues.“

Ich fragte Stefan, was es denn bräuchte, um Innovation entstehen zu lassen.

„Jedenfalls keine staatlichen Förderagenturen und keine Geldspritzen. Die sind lediglich Katalysatoren oder Brandbeschleuniger. Förderungen dienen großteils nur dem Selbstzweck der Politik, haben aber wenig Einfluss auf innovative Prozesse. Wir brauchen selbstverantwortliche, eigenständige Mitarbeiter, die Neues schaffen wollen. Eigenschaften wie Neugier und Offenheit sind wichtig. Wir brauchen Leute mit einer „Kreuzworträtsel-Mentalität“ – solche, die sich selbst Probleme suchen, um sich eigenständig und strukturiert an die Lösung zu machen.“

Braucht´s auch eine Krise als Auslöser für Innovation?

„Eine Krise ist kein guter Auslöser für Innovation. Krise bedeutet Angst und Hektik – beides keine optimalen Voraussetzungen für Lernen und Umsetzen. Es braucht ein Problem, das mit herkömmlichen Ressourcen nicht zu lösen ist. Und es braucht auch Ruhe, ja sogar Langeweile oder Tagträumen. Kennst du den Pippi-Langstrumpf Cartoon, wo Pippi „Was könnt´ ich heute tun“ singt? Wir Menschen fangen oft aus Fadesse an, herumzuspielen, und auf einmal kommen wir auf was Neues drauf.“

Was das für die Unternehmensführung bedeutet, fragte ich?

„Du musst den Spieltrieb der Leute am Leben erhalten, sonst killst du die Kreativität. Du brauchst aber auch zielorientiertes Projektmanagement, denn wir wollen einen bestimmten Nutzen schaffen und damit Kohle verdienen. Spieltrieb und Fokussierung müssen irgendwie im Gleichgewicht sein.“

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