Veränderung vs. Gewohnheit

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Wie veränderungsaffin sind junge ArbeitnehmerInnen? Und sind ältere ArbeitnehmerInnen „Gewohnheitstiere“?

Um diese Fragen zu beantworten, untersuchte die Studie "Werte in der Arbeitswelt 2020" die Veränderungsbereitschaft der Generation X (40+), Generation Y (>23<40) und Generation Z (<23 Jahre). Dabei wurde einerseits quantifiziert, wie wichtig den StudienteilnehmerInnen „Gewohnheitswerte“ sind – also Werte und Einstellungen, die auf ein Sicherheits- oder Gewohnheitsbedürfnis bzw. auf eine Neigung zur Beibehaltung des Status Quo schließen lassen. Andererseits wurden „Veränderungswerte“ quantifiziert – also Lebenshaltungen, die einen Bezug zu Veränderungsbereitschaft haben.

Demnach stellt die Generation X diejenige Altersgruppe dar, welche gegenüber Veränderung am aufgeschlossensten ist. Ein besonderes Gewohnheitsbedürfnis oder Sicherheitsdenken kann ihr – entgegen manchen Vorurteilen – nicht zugesprochen werden. Ausschlaggebend dafür ist, das für die Generation X solche Werte wie Abenteuer, Agilität, Innovation oder Veränderung wesentlich bedeutsamer sind als für jüngere ArbeitnehmerInnen. Werte wie Stabilität, Sicherheit und Gewohnheit sind hingegen bei den Jüngeren wesentlich stärker ausgeprägt. Die Generationen Y und Z haben ein Bedürfnis bzw. eine Neigung, sich einen „Sicherheitskokon“ einzurichten, in dem sie sich selbst finden können. Innere Balance und Stabilität stehen für diese Menschen stark im Vordergrund.

Unternehmen, die sich von jungen MitarbeiterInnen „frisches Blut“ erwarten, werden mitunter enttäuscht sein. Etwas vollkommen Neues, Innovatives zu unternehmen und dabei ins Risiko zu gehen, liegt den jüngeren Generationen nicht.

Fortschrittlichkeit, Offenheit und Aufgeschlossenheit sind Werthaltungen, die eher für die Generation X als für jüngere Menschen anschlussfähig sind.

Die nachstehende Graphik zeigt zusammenfassend, dass die Veränderungsbereitschaft in allen Altersgruppen durchschnittlich ausgeprägt ist und die Älteren etwas mehr davon besitzen als die Jüngeren. Werte, die auf Gewohnheits- und Sicherheitsdenken schließen lassen, werden grosso modo abgelehnt. Die Ablehnung von Gewohnheits- und Sicherheitsdenken ist allerdings stärker als die Bejahung der Veränderungsbereitschaft - eine ausgeprägte "Change-Freudigkeit" ist somit nicht ableitbar.

Müssen wir gängige Stereotype gegenüber einzelnen Altersgruppen überdenken?

Mehr darüber, wie ArbeitnehmerInnen ticken, lest ihr in der Studie Studie "Werte in der Arbeitswelt 2020". Oder ihr kommt einfach in meinen Workshop.