Frauen in Führung!
Welche Vorteile bringt ein hoher Frauenanteil in Führungsetagen? Studien belegen, dass Topmanagerinnen die Performance ihrer Unternehmen entscheidend steigern. Positive Auswirkungen auf Unternehmenswert, Nachhaltigkeit sowie Produktivität und Zufriedenheit der Belegschaft sind mittlerweile nachgewiesen[1].
Warum geht nichts weiter?
Dennoch gibt es hierzulande nur wenige Geschäftsführerinnen. Im Vergleich mit anderen Ländern haben wir diesbezüglich noch viel Luft nach oben[2]. Der Grund dafür? In Österreich werden althergebrachte Kulturmerkmale besonders gerne hochgehalten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass tradierte Geschlechterrollen und Vorurteile schwer auszurotten sind. Wenn es eine Frau in den Vorstand schafft, dann als Personalvorständin oder Chief Sustainability Officer. Frauen seien nun einmal sozial kompetenter als Männer und daher für derlei Positionen besonders gut geeignet, meint man. Fachkompetenz spricht man ihnen weniger gerne zu, weswegen es z.B. wenige weibliche CFOs gibt. Mangelnde Umsetzungskompetenz wird als Scheinargument gegen weibliche CEOs ins Treffen geführt. Noch bedenklicher ist allerdings, dass die durchschnittliche Verweildauer von Frauen in Toppositionen wesentlich geringer ist als die ihrer männlichen Kollegen[3]. Viele gehen freiwillig vorzeitig. Woran liegt das?
Was Karrierefrauen brauchen
„Frauen brauchen einen Intrigensensor“, titelte eine deutsche Zeitung[4]. Aufgrund der Quotenvorgaben und des gesellschaftlichen Erwartungsdrucks werden Frauen oftmals rasch und unerwartet befördert – ohne sich adäquat auf ihren Karriereschritt vorzubereiten. Dabei ist Managementtraining eine Investition, die sich auszahlt. In meinem Workshop Frauenpower im Topmanagement entwickeln Sie die Fähigkeit, ein schwieriges Arbeitsumfeld zu analysieren, Machtstrategien zu durchschauen und geeignet zu kontern.
Und was beachten Powerfrauen am Weg nach oben? Mit diesen vier Tipps liegen Sie immer richtig:
- Stellen sie Ihre Kompetenzen in die Auslage. Über Ihre Stärken sprechen Sie öffentlich, an ihren Schwächen arbeiten Sie privat - oder in meinem Workshop.
- Netzwerken ist 90% des Erfolgs. Gute Netzwerkerinnen unterhalten möglichst diverse Beziehungen. Engagieren Sie sich nicht nur in Frauennetzwerken.
- Kommunizieren Sie faktenbasiert. Sprechen Sie im Präsens statt im Konjunktiv. Lassen Sie Ihren Körper für Ihre Argumente sprechen.
- Vergessen Sie die ersten drei Tipps. Bleiben Sie authentisch – denn stark ist, wer sich treu bleibt. Ihre Stakeholder belohnen Ihre Authentizität mit gebührendem Vertrauen.
Christoph W. Dietrich ist langjähriger Managementtrainer und verfügt über Arbeitserfahrung mit ca. 150 Frauen aus allen Branchen. Dieser Artikel ist ebenfalls im Blog des WIFI Management Forums sowie in gekürzter Version im Seminarprogramm des WIFI 2024 abrufbar.
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[1] Weiterführende Informationen auf www.frauenfuehren.at, einer Webseite des österreichischen Bundeskanzleramts.
[2] Frauen.Management.Report 2023, Etappensieg EU-Richtlinien (Studie), Arbeiterkammer, März 2023; Einsam an der Spitze. Unternehmen holen Frauen in die Vorstände, aber in der Regel nur eine (Bericht), AllBright Stiftung, September 2023
[3] Warum so viele Frauen hohen Positionen den Rücken kehren, Der Standard, 22.8.2023
[4] Ex-Vorständin Wiebke Köhler: Frauen brauchen einen Intrigensensor für ihre eigene Karriere (Artikel), Handelsblatt, 17.11.2019