145 Werte: #Fridaysforfuture und Nachhaltigkeit

Nachdem die #fridaysforfuture Bewegung wieder an Fahrt aufnimmt, will ich heute anlassbezogen mal über den Begriff der Nachhaltigkeit nachdenken. Viele KollegInnen führen „Nachhaltigkeit“ als eigenständigen Wert in ihren Wertekatalogen auf. So habe auch ich mich dazu entschlossen, „Nachhaltigkeit“ in den Werte-Assistenten auf www.klareansagen.com/tools aufzunehmen. Bei genauerer Betrachtung sind allerdings Zweifel angebracht. Was sagte die bayrische Kabarettistin Monika Gruber? „In meiner Kindheit am bayrischen Bauernhof, do woa ma net ‚nachhaltig‘ – wir woan spoarsam.“ Tatsächlich scheint Nachhaltigkeit lediglich ein Übergriff für eine Reihe an Werten und Emotionen zu sein, die in unserer Gesellschaft aktuell en vogue sind. Welche Werte schlummern hinter der Nachhaltigkeit? Zunächst wäre da die Sparsamkeit – ist das heute überhaupt noch ein Wert? Wir verbrauchen immer mehr Energie, reden aber nur mehr vom Erschließen neuer Energiequellen, anstatt endlich wieder mal das Energiesparen in den Vordergrund zu rücken. Als Kind der 1970er Jahre, das mit Ölkrisen groß geworden ist, ist mir das unbegreiflich. Womit wir schon beim nächsten Wert sind, der sich in der Nachhaltigkeit verbirgt: die Enthaltsamkeit. Verzicht erscheint vielen allerdings als klerikal-mittelalterlicher Begriff, der Assoziationen mit Armut aufkommen lässt und daher am besten verdrängt wird. Und steckt in der Nachhaltigkeit nicht auch ein bisschen von Traditionsbewusstsein, Konservativismus, Veränderungsskeptizismus, Entschleunigung und Sicherheitsbedürfnis? Setzen wir nicht heute das Postulat der Nachhaltigkeit als bewussten Kontrapunkt zum Veränderungsstreben im Digitalisierungszeitalter? Ich schick euch mal das Video von Monika Gruber, damit in der Werte-Diskussion auch mal gelacht werden darf…

Der #Werte-Assistent verrät mehr über #Werte, #Kompetenzen und #Unternehmenskultur - mach´ den Test!

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