145 Werte: #29 Dominanz

Machtstreben, Machtgewinn, Machterhalt. Klingt nach Politik und Macchiavelli? Willkommen im Führungsalltag. Diese Werte für sich in Anspruch zu nehmen, ja sich offen zu ihnen zu bekennen, ist heute zum Tabu geworden. Gesellschaftlich anerkannt und erwünscht scheinen sie nicht mehr zu sein. Das Ego hat gefälligst auf der Hinterbank Platz zu nehmen und sich unauffällig zu verhalten. Bricht es einmal in Verhalten und Sprache hervor, hat man sich huldvollst zu entschuldigen und Asche auf sein Haupt zu streuen. Ohne Machtinstinkt keine Führungskräfte, ohne Machtstreben keine Entwicklung. Wollen wir Macher, die Entscheidungen treffen und exekutieren – oder Folger, die im Kreis reden und alles mit allen abstimmen? Dominanzverhalten wird manchmal mit Aggression und Unterdrückung gleichgesetzt. Ist es das wirklich? Dominanz bedeutet lediglich, die Kontrolle über Menschen und Situationen ausüben zu wollen. Geschieht dies durch Gewalt, ist es verwerflich. Wird ein Kontrakt geschlossen, wobei die Dominierten die Machtausübung freiwillig an eine übergeordnete Instanz zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels abgeben, ist es akzeptiert. Die Kunst einer Führungskraft besteht daher darin, den MitarbeiterInnen das gemeinsame Ziel erstrebenswerter als die eigene Souveränität erscheinen zu lassen. Ein schwieriges Unterfangen in Zeiten der kollektiven Individualismus-Manie, wenn jedermann ein „CXO“ oder „Head of…“ sein will. Wie gelingt dieses Kunststück? Einerseits durch Führen mit Emotionen – indem Bedürfnisse von MitarbeiterInnen lustvoll zu einer gemeinsamen Vision amalgamiert werden. Andererseits durch Führen mit Werten – indem auf einen Gleichklang der persönlichen mit den Unternehmenswerten geachtet wird. Gelingende Führung bedeutet dann, dass dem Alphatier sein Dominanzgehaben gerne nachgesehen wird.

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