Aktivität wird heute oft mit zielgerichtetem und planvollem Handeln gleichgesetzt - „Proaktivität“ heißt das dann, eine im Wirtschaftsleben geforderte übersteigerte, supereffiziente Form des Agierens des Homo Oeconomicus. Aktivität kann aber auch als Tatendrang oder Ausleben des Unternehmergeists begriffen werden und erhält dann eine vollkommen andere Konnotation: lustbetontes Machen, und mal schauen, was dabei rauskommt. Ein nicht unwesentliches Element des Erfindergeists und der Innovation, oftmals zu beobachten bei Unternehmensneugründungen oder in der Kunst. Aktivität bedeutet aber nicht nur kreatives, sondern umfasst auch systemerhaltendes Handeln. Menschen in Verwaltungsberufen etwa richten ihr Tun am Gemeinwohl, am Funktionieren eines sozialen Systems aus. Aktivität kann aber auch darin bestehen, Tätigkeiten auf der Suche nach dem Wesentlichen gezielt zu reduzieren. „Den Herrgott einen guten Mann sein lassen“, nennen es die einen, „Meditation“ die anderen. Am anderen Ende der Skala finden wir eine überzeichnete Form der Aktivität, die für unser Zeitalter der modernen Medien kennzeichnend ist: den Aktionismus. Handelnde als Getriebene, orientiert an kurzfristigen Zielen, die meist über egoistischen Selbstzweck – nämlich die Sicherung des eigenen Überlebens in der jeweiligen Funktion oder Position – nicht hinausgehen. Was bedeutet „Aktivität“ für Dich?
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