145 Werte: #52 Geduld – und warum sie heute wichtig ist

Geduld ist die Eigenschaft, auf etwas warten zu können, was möglicherweise nie passiert, ohne dass wir dieses Warten als unnütz oder unangenehm empfinden. „Oftmals kommt beim Warten was anderes raus, als wir uns er-wartet haben“, denkt sich Sascha und findet diese Überlegung spannend. „Warum können wir den Dingen nicht mal einfach ihren Lauf lassen? Warum wollen wir nicht zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht alles beeinflussen können?“ Sascha hält inne und gibt sich nach einem Moment des Nachdenkens selbst die Antwort: „Wenn wir zugeben, dass wir in einer komplexen Welt leben, in der es nicht nur nach unserem Kopf geht, müssten wir uns auch eingestehen, dass wir nicht der Nabel der Welt sind. Wir würden die Einsicht gewinnen, dass wir nicht die Sonne, sondern nur Planeten oder Trabanten sind. Und das wäre nicht gut für unser Ego.“ Sascha denkt an die KollegInnen an seinem Arbeitsplatz: allesamt zielstrebig, ehrgeizig, effizienzorientiert. Wie würden die wohl „Geduld“ definieren? Für die wäre das lediglich das Vorbeiziehenlassen einer Gelegenheit, einen Euro mehr zu verdienen. Dabei ist Geduld eine wesentliche Ingredienz für Resilienz, weil sie uns dabei unterstützt, mit unerwarteten oder unerwünschten Resultaten unseres eigenen Handelns gesund umzugehen. Geduld steht in diametralem Gegensatz zu Erfolgsstreben, Effizienzdenken und „Yes we can – Mentalität“. Geduld stellt ein Gegengewicht dar, um unser persönliches Gleichgewicht und damit die Basis für Erfolg zu erhalten.

Sascha gefällt das Zitat des Konfuzius: „Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen zum Scheitern.“ Und er denkt unweigerlich an den Digitalisierungsprozess in seinem Unternehmen, der gerade zu scheitern droht, weil zu viele hektische Egos mit zu vielen Inbusschlüsseln an zu vielen Stellschrauben drehen.

 

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