Schon beim Wert „Gewinnstreben“ habe ich euch von meiner Umfrage unter jungen Berufstätigen erzählt. Heute stellen wir den Wert „Gleichförmigkeit“ in den Mittelpunkt, der mit Begriffen wie Einordnung, Unterordnung, Anpassung, Uniformität oder auch Routine umschrieben werden kann. Diesbezüglich konnte meine Umfrage mit einem weiteren bemerkenswerten Ergebnis aufwarten: nämlich dass sich ArbeitnehmerInnen gerne ins Unternehmen einordnen, wenn ihre Werte deckungsgleich mit jenen sind, die in ihrem Arbeitsumfelds gelebt werden („Wertekongruenz“).
Von Unternehmen wird laut Umfrage im Übrigen erwartet, dass Werte wie Respekt, Akzeptanz, Geduld (in der Einarbeitungsphase) und Kommunikation auf Augenhöhe gelebt werden. Eine offene Lernkultur ist jungen Menschen ebenso wichtig wie eine transparente Fehlerkultur. Wenn man auf solche Werte trifft, ist man auch bereit, ebendiese Werte ins Unternehmen einzubringen und sich diesbezüglich zu engagieren. Welche Organisationsform das Unternehmen hat, scheint keine Rolle zu spielen. Auch die Ein- bzw. Unterordnung in hierarchische Strukturen werden im Abtausch für Wertekongruenz gerne in Kauf genommen.
Was kann ich sonst noch aus der Umfrage berichten? Ein kollegiales Umfeld und die soziale Integration ins Unternehmen sind für die Mehrheit der ArbeitnehmerInnen allemal attraktiver als Rücksichtnahme auf Individualität und Selbstverwirklichung.
Spannend finde ich auch, dass Routine im Job wichtiger ist als Abwechslung: eine möglichst rasche Einarbeitung, das Erlangen von Routine und das längerfristige Beibehalten derselben scheint erstrebenswert. Routine darf aber auch nicht in Monotonie oder Fadesse abgleiten. Sicherheit hat im Übrigen für viele einen höheren Stellenwert als Volatilität bzw. Veränderung. Was können wir daraus wohl für die Gestaltung von Transformationsprozessen ableiten?
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