Inspiration und ein Praxistipp für Führung

Neulich hatte ich einen Artikel zu Innovation und Kreativität veröffentlicht. Der Wert „Inspiration“ passt da gut dazu.

Inspiration lässt sich am besten als Einfall aus heiterem Himmel charakterisieren. Sie ist eine unvermutete Eingebung, an die sich weitere Gedanken knüpfen, die uns weiterbringen. Inspiration ist der zündende Funke, der das Feuer der Geisteskraft entfacht und uns einer Problemlösung ein Stück näherbringt.

Was braucht´s für diesen zündenden Funken? Manche sagen, es braucht Intellekt. Andere wiederum meinen, es bedarf eines inneren Antriebs (der „intrinsischen Motivation“). Wieder andere verweisen auf einen extrinsischen Motivator oder auf „Co-Kreation“, das gemeinschaftliche Zuspielen gedanklicher Bälle. Alles richtig. Ich meine allerdings, dass es ein „Denken und Handeln abseits ausgetretener Pfade“ in entspannter Atmosphäre braucht, um Inspiration zu zünden.

Was könnte das beispielsweise für die Teamführung bedeuten?

Stell dir vor, du bist der Teamleiter und deine Mitarbeiter sind es gewöhnt, dass du der Ober-Problemlöser bist. Ihr habt eine Teamsitzung, die Problemstellung ist klar, aber keiner weiß die Antwort. Du nicht, weil du fachlich nicht so tief drin bist wie deine Kollegen. Die auch nicht, denn ihre Inspirationskraft ist durch die Erwartungshaltung gehemmt, dass DU wie immer der Input-Bringer bist. Es entspannt sich also ein lustloses Gelaber um das Problem, dass sich anfühlt, als würden sich Tischtennisspieler die Bälle in Zeitlupe zuspielen. Was machst du?

Du setzt eine Intervention. Du verkündest, dass die Sitzung vorbei ist und du ins Kaffeehaus gehst. Ob du tatsächlich dorthin gehst oder ins Fitness-Studio oder zu deiner Freundin, ist Wurst. Jedenfalls klinkst du dich aus und überantwortest die Lösung deinen Kollegen. Du kehrst nach deiner Abwesenheit nicht in deiner gewohnten Rolle zurück, sondern in der eines Supervisors. Du fokussierst vorerst nicht auf die Lösung eures Problems, sondern stellst Fragen: „Wie ist es euch in meiner Abwesenheit ergangen?“; „Welche Erfolgserlebnisse gab es?“; „Welche Hindernisse traten auf?“; „Was ist euch gut gelungen, was hättet ihr im Nachhinein anders gemacht?“ Danach lässt du dir die Ergebnisse der Sitzung von den Kollegen in „KKK“-Manier präsentieren: konkret, knackig, kreativ. Lege dabei Wert auf Umsetzungsorientierung: frage danach, wer was wann und wie mit welchen Ressourcen tut.

Deine Kollegen werden zunächst verwirrt sein, weil du mit Gewohnheiten brichst. Sie werden denken, dass du einen an der Waffel hast. Egal – da musst du durch. Der inspirationsschaffende Wert dieser Übung liegt darin, dass ihr mit der Zeit in eine andere Arbeitsweise verfällt. Manche denken, dass es schon damit getan sei, an einem anderen Ort zu arbeiten. Off-Sites bringen aber gar nix, solange ihr an euren gewohnten Arbeitsmustern festhält. Inspiration braucht Veränderung und Entspannung.

    

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