Wissen ist Wurst.

Eben in einem Artikel über E-Learning gelesen: „Zertifikate sollen Kompetenzen, die in Weiterbildungen erworben werden, überprüfbar machen.“

Naja. Als Learning-Kritiker erlaube ich mir dazu folgend Replik:

  1. Zertifikate überprüfen Wissen, und sie bestätigen Qualifikationen.
  2. Kompetenzen sind nicht überprüfbar, sondern nur erlebbar.

Warum ich diesen Unterschied für bedeutsam halte?

„Wissen ist keine Kompetenz“, sagten bereits Arnold und Erpenbeck. Wissen ist das Ergebnis einer kognitiven Leistung. Durch das Auswendiglernen in Bildungseinrichtungen entstehen allerdings Kompetenzen ebenso wenig wie durch das Bearbeiten von Fallstudien in Lehrveranstaltungen. Auch die Vernetzung zwischen Lern- und Arbeitswelt, beispielsweise durch Praktika, trägt nicht zur Kompetenzausbildung bei. Vielmehr wird dadurch Erlerntes erprobt und abgesichert oder verworfen.

Kompetenzen werden anhand von Herausforderungen in der Wirklichkeit entwickelt. Je komplexer diese Herausforderungen sind, desto intensiver ist der Lernprozess. Wie kompetent deine Mitarbeiter sind, kriegst du also am besten in einer Krise mit. Kompetenzen entstehen nicht kraft des Intellekts, sondern werden durch „emotionales Erfahrungslernen“ herausgebildet, dh durch die Arbeitserfahrungen aus der Realität, die mit positiven Emotionen verknüpft werden. Die persönlichen Werte deiner Mitarbeiter sind ebenfalls ein Produkt „emotionalen Erfahrungslernens“ und somit wichtige Hinweisgeber auf deren Kompetenzen.

Der "Werte-Assistent" auf www.klareansagen.com/tools ist in diesem Sinne ein Versuch, aus den Werten deiner Mitarbeiter deren Anlagen und Neigungen für gewisse Kompetenzen abzuleiten.

Damit können die #Kompetenzen deiner Mitarbeiter zwar nicht überprüft werden. Aber sie können annähernd erlebbar gemacht werden, weil der Test mit Emotionen und Werten arbeitet.

Wissen ist Wurst. Kompetenz ist alles. Vor allem in Krisen.

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