Anerkennung, Geld und Macht – die Motivatoren schlechthin für Top-Führungskräfte. Über Anerkennung habe ich in diesem Blog bereits geschrieben, ebenso über Geld. Heute geht´s um Macht – für viele ein grausliches Wort, für wenige anschlussfähig. Die meisten Menschen, die den Werte-Assistenten absolvieren, geben an, dass ihnen dieser Wert wenig bis nichts bedeutet. Nicht weiter verwunderlich, da dieser Begriff in den letzten Jahrzehnten an Gesellschaftsfähigkeit eingebüßt hat, ja sogar regelrecht dämonisiert wurde. Zu sehr klingt er einfach nach Gewalt, Hierarchie, Druck, Zwang und all den Dingen, die wir heute ablehnen. Wer bekennt, dass Macht für ihn bedeutsam ist (wer sich also eine 10 auf der Skala des Werte-Assistenten gibt), wird mit Argwohn betrachtet.
Macht hat allerdings zwei Facetten.
Du kannst die Macht über jemanden haben – du kannst also jemanden anderen dazu bestimmen, etwas zu tun oder zu unterlassen (im Sinne einer Zwangsbefugnis, die du auf eine sozial erwünschte oder unerwünschte, legitime oder illegitime Weise erlangt hast).
Du kannst aber auch die Macht haben, etwas zu tun - eine Sache anzupacken, eine Gestaltungsbefugnis auszuüben oder deinen Einfluss geltend zu machen. Klingt doch schon etwas positiver, meinst du nicht?
„Macht“ kommt jedenfalls von „machen“ (tun, anpacken, gestalten, umsetzen, „die Bäume ausreißen“). In diesem Sinne ist also mächtig, wer Umsetzungs- oder Handlungskompetenz besitzt. Was ich genau darunter verstehe?
Darunter verstehe ich die Neigung und Fähigkeit eines Menschen, rasch vom Denken ins Tun zu kommen. Gestaltungswille, Umsetzungsorientierung, Entscheidungsfreude und Ausführungsbereitschaft sind dafür kennzeichnend. Handlungsbereite Menschen sind tendenziell impulsiv, innovativ und geistig und/oder körperlich beweglich. Sie handeln ziel- und lösungsorientiert: Sie sind in der Lage, ein Ziel, einen Zweck oder einen Nutzen zu erkennen und erfolgreich anzusteuern. Persönliche Werte wie Abenteuerlust oder unternehmerisches Handeln sind ebenfalls förderlich, um Handlungskompetenz entstehen zu lassen. Menschen mit starker Handlungskompetenz neigen dazu, zuerst zu machen und dann zu denken. Ihre Reflexionsfähigkeit ist schwach ausgeprägt. Umgekehrt tendieren Menschen mit schwacher Handlungskompetenz, alles zu zerdenken und wenig umzusetzen. Ihre Reflexionsfähigkeit ist stark ausgeprägt.
Wie denkst du nun über Macht? In der nächsten Folge des Blogs erfährst du mehr darüber – und warum ich als Symbolfoto für Macht ein Bild von Wotan ausgesucht habe.
Mehr über #Werte und #Kompetenzen liest du im #Werte-Blog oder im #Werte-Assistent.